Zeckenschutz beim Hund – Das Dilemma zwischen Chemie und Natur


„Ich will doch nur das Beste für meinen Hund!“ – wer hat diesen Satz nicht schon mindestens einmal gedacht? Besonders wenn’s um Zeckenschutz geht, stehen viele Hundemenschen vor einem echten Dilemma:
Chemische Mittel? Wirken super, aber was ist mit den Nebenwirkungen?
Natürliche Alternativen? Klingen gut, aber funktionieren sie wirklich?
Die Wahrheit liegt – wie so oft – irgendwo dazwischen. Lass uns gemeinsam anschauen, was wirklich zählt, worauf du achten solltest und wie du die richtige Entscheidung für deinen Hund triffst.
Chemie oder Natur? Es kommt auf euren Alltag an
Es gibt keine pauschale Antwort, welcher Zeckenschutz „der beste“ ist. Stattdessen solltest du dir ein paar ehrliche Fragen stellen:
🐶 Wie alt ist mein Hund?
Welpen sollten grundsätzlich nicht mit chemischen Mitteln behandelt werden. Ihr Körper ist noch zu sensibel, und Nebenwirkungen wie Hautreizungen oder Organschäden können schwerwiegender ausfallen als bei erwachsenen Hunden.
🌍 Wo leben wir?
In Süddeutschland ist der Zeckendruck – und damit das Risiko für Krankheiten wie FSME, Borreliose oder Babesiose – deutlich höher als im Norden. Das heißt: Je nachdem, wo ihr wohnt, muss der Schutz intensiver ausfallen.
🚶♀️ Wie viel und wo bewegen wir uns?
Ein Hund, der mit dir durch den Wald stromert, ist natürlich deutlich gefährdeter als der Stadthund, der eher auf dem Asphalt unterwegs ist. Auch im Garten kann’s Zecken geben – besonders in hohem Gras oder unter Büschen.
🧴 Wie oft brauche ich Zeckenschutz?
Die Antwort lautet: so oft, wie nötig – aber so wenig wie möglich. Bei chemischen Spot-Ons oder Tabletten reicht oft eine Anwendung alle 4 Wochen. Natürliche Mittel müssen häufiger erneuert oder kombiniert werden – vor allem nach Regen, starkem Schwitzen oder Baden.
Welche Zeckenschutzmittel gibt es überhaupt?
💊 Chemische Mittel
Dazu gehören Spot-Ons, Tabletten und Halsbänder mit Wirkstoffen wie Fipronil, Permethrin oder Fluralaner. Diese wirken meist zuverlässig – können aber auch Nebenwirkungen wie Hautreizungen, Durchfall, neurologische Probleme oder Leberschäden verursachen.
Gut zu wissen: Viele dieser Wirkstoffe sind nicht nur für Zecken gefährlich, sondern auch für Wasserorganismen. Baden im See ist damit also eher tabu.
🌿 Natürliche Zeckenabwehr
Wenn dein Hund nicht in einem Hochrisikogebiet lebt oder du die chemische Keule vermeiden möchtest, bieten sich sanfte Alternativen an. Hier eine Auswahl – viele davon können sogar kombiniert werden:
-
Bernsteinketten – sehen nicht nur hübsch aus, sondern laden sich durch Reibung elektrostatisch auf und sollen Zecken fernhalten
-
EMS-Bänder – energetisch informiert, völlig ohne Wirkstoffe
-
Tic Clip – ein kleiner Anhänger zur bioenergetischen Abwehr
-
Kokosöl – äußerlich aufgetragen oder ins Futter gemischt
-
Schwarzkümmelöl – innerlich und äußerlich anwendbar
-
Zitroneneukalyptus – wirkt abschreckend auf Zecken, nur äußerlich
-
Ätherische Ölmischungen – z. B. mit Lavendel, Geranium oder Zedernholz (nur vorsichtig anwenden!)
-
Bierhefe – ideal im Fellwechsel und reich an B-Vitaminen, die Zecken angeblich meiden
👉 Kleiner Pro-Tipp: Natürliche Mittel regelmäßig auffrischen – je nach Wetterlage am besten täglich oder vor jedem Spaziergang.
Die beste (und sicherste) Zeckenabwehr: Du selbst!
So banal es klingt: Das gründliche Absuchen nach jedem Spaziergang ist und bleibt der effektivste und unschädlichste Schutz.
Denn: Zecken lassen sich nicht einfach fallen, um sofort zuzubeißen. Sie krabbeln oft minutenlang über das Fell, bis sie eine passende Stelle finden – meistens dort, wo die Haut weich und gut durchblutet ist: Ohren, Achseln, Bauch, Lefzen oder Augenlider.
Wenn du sie in dieser Phase entdeckst, kannst du sie einfach absammeln oder mit einem Tool wie dem „Borris – der Zeckenhebel“ entfernen.
Fazit: Zeckenschutz mit Verstand – individuell & ausgewogen
Ob chemisch oder natürlich – entscheidend ist, was zu euch passt.
Wenn dein Hund einem hohen Risiko ausgesetzt ist und du nicht ständig kontrollieren kannst, ist ein chemisches Mittel vielleicht gerechtfertigt. Ist das Risiko hingegen gering, kannst du mit natürlichen Mitteln oft genauso gut fahren – ganz ohne Nebenwirkungen.
Wichtig ist: Informiere dich, schau genau hin, kombiniere bei Bedarf verschiedene Methoden und höre auf dein Bauchgefühl. Dein Hund wird es dir danken – mit einem zeckenfreien, gesunden Sommer.