#Gras fressen

Magenschmerzen beim Hund – wenn der Bauch zwickt und brennt

Hund liegt auf dem Boden mit traurigem Blick – typisches Verhalten bei Magenschmerzen oder Reflux Hund liegt auf dem Boden mit traurigem Blick – typisches Verhalten bei Magenschmerzen oder Reflux

Kennst du das? Dein Hund schmatzt ungewöhnlich viel, frisst Gras wie ein Rasenmäher oder macht öfter mal die sogenannte „Gebetsstellung“ – also Vorderbeine nach vorne gestreckt, Bauch fast auf dem Boden.
Oft sind das die ersten Anzeichen für Magenschmerzen – oder genauer gesagt: einen Reflux, also zurückfließende Magensäure.

Klingt erstmal nicht dramatisch, ist aber für deinen Hund alles andere als angenehm. Und leider erkennen wir es oft erst spät – denn unsere Vierbeiner leiden still.


Warum kommt es bei Hunden so häufig zu Reflux?

Die Speiseröhre des Hundes verläuft waagerecht, ganz anders als bei uns Menschen. Das heißt: Wenn der Magen zu viel oder zu aggressive Säure produziert, kann diese viel leichter zurück in die Speiseröhre fließen – und dort wie Feuer brennen.

Das passiert besonders dann, wenn der Hund:

  • zu große Säuremengen produziert (z. B. durch falsches Fressverhalten),

  • sich nach dem Fressen ruhig hinlegt oder schläft,

  • oder schlichtweg zu wenig im Magen hat, obwohl der Körper auf „große Mahlzeit“ vorbereitet ist.

Denn von Natur aus würde dein Hund ein komplettes Beutetier fressen – inklusive Knochen, Fell und Sehnen. Dafür braucht es Magensäure-Power. Stattdessen bekommt er nur ein paar Löffel Nassfutter – der Körper produziert trotzdem fleißig weiter. Das Ergebnis: Reizungen im Magen und der Speiseröhre.


Was tun bei Magenschmerzen beim Hund?

Die gute Nachricht: In vielen Fällen kannst du ganz ohne Medikamente Linderung schaffen – durch Anpassung der Fütterung und ein wenig Geduld.

🥣 1. Fütterung anpassen

  • Probiere mal, weniger häufig, aber größere Portionen zu füttern – oder genau andersrum, je nachdem, was dein Hund besser verträgt.

  • Letzte Fleischmahlzeit am frühen Tag, nicht abends.

  • Abends lieber etwas Beruhigendes wie:

    • Haferschleim

    • gekochte Kartoffeln

    • gepresstes Kokosmark

    • Leinsaatpresskuchen
      (alles leicht verdaulich & magenfreundlich)

🚫 2. Keine fleischhaltigen Leckerli am Abend

Fleisch regt die Magensäure an – auch in kleiner Menge. Greif abends besser zu veganen oder vegetarischen Snacks.

🌿 3. Magenfreundliche Zusätze

  • Heilerde: 2–3 Wochen lang dem Futter zugeben – bindet überschüssige Säure

  • Ulmenrinde (Slippery Elm): als Sud zubereiten und über längeren Zeitraum geben – schützt die Schleimhaut

  • Frisches Wasser jederzeit anbieten – gerne auch mehrere Näpfe im Haus verteilen

💡 Tipp: Bedenke: Magenschleimhaut und Speiseröhre regenerieren sich gut, wenn sie ein bisschen entlastet werden – du musst nicht direkt mit Medikamenten arbeiten.


Was füttern bei Magenproblemen beim Hund?

Hier ein kleiner Überblick über gut verträgliche, beruhigende Nahrungsmittel:

  • Gekochter Reis oder Kartoffeln

  • Mageres Hühnchen (nur tagsüber!)

  • Haferschleim

  • Leinsamen oder Flohsamenschalen (quellen lassen!)

  • Morosche Karottensuppe (bei Verdacht auf Reizungen/Durchfall)

  • Ulmenrindensud oder Heilerde als Futterzusatz

  • Magenfreundliche Kräutermischungen (z. B. Kamille, Fenchel – immer mit dem Tierarzt abstimmen)


Und was ist mit Medikamenten?

Viele Hunde bekommen bei Magenproblemen sogenannte Säureblocker verschrieben. Diese lindern zwar kurzfristig die Symptome – lösen aber nicht die Ursache.
Wenn du den Magen dauerhaft entlasten willst, ist ein ganzheitlicher Ansatz meist nachhaltiger: richtige Fütterung + gezielte Unterstützung der Schleimhäute.


Fazit: Magenschmerzen beim Hund? Sanft statt schnell

Wenn dein Hund unter Magenproblemen leidet, ist das kein Grund zur Panik – aber ein Signal, hinzuschauen.
Denn oft reichen kleine Veränderungen im Alltag, um dem Reflux entgegenzuwirken und den empfindlichen Magen dauerhaft zu beruhigen.

Und wichtig zu wissen: Ein bisschen Schmatzen oder Grasfressen muss nicht gleich besorgniserregend sein. Hunde sind sensibel – und wissen oft selbst, was ihnen guttut.

Also: Vertrau deinem Bauchgefühl, gib deinem Hund Zeit zur Umstellung – und bleib aufmerksam. Dann steht dem Bauch-wohl deines Lieblings nichts mehr im Weg. 💛